Windräder für wenige Jahre zerstören für immer unsere eigene Wasserversorgung in Schnabelwaid

Zunächst ist eines klar zu stellen:

Dass Windräder nötig sind, ist unbestritten, auch wenn sie nicht die Lösung sind. Darüber müssen wir nicht diskutieren. Der BIZEK geht es um den Standort der Windräder hier vor Ort. Wir sind dagegen, dass der Bürgermeister beantragt, die Windräder in den Wald und gleichzeitig in das Einzugsgebiet unserer jetzigen und zukünftigen Wasserversorgung aufzustellen. Wir sind dagegen, dass die Bevölkerung von Schnabelwaid in zwei Klassen aufgeteilt wird. Die erste Klasse (First Class) wohnt außerhalb der 10H-Grenze, die zweite (Holzklasse) innerhalb.

Natürlich gibt es auch überörtliche Gründe, Windräder abzulehnen. Das sind z. B. die ungleiche Verteilung der Windräder in Bayern (siehe: Regionalplan Oberfranken-Ost; Fortschreibung des Teilkapitels B V 3.1.1 „Windenergie“ auf den Seiten 3 und 4). Nicht nur die Voralpenlandschaft, auch unsere Mittelgebirgslandschaft ist ein schützenswertes Gut. Es ist nichts Neues, dass Windräder recht oft verkauft werden. Der finanzielle Ertrag aus der Wertschöpfung fließt an den Firmensitz des Betreibers. Wir vor Ort „schöpfen“ nur Probleme. 

In diesem Blog wollen wir einzig die vom Bürgermeister geplante Zerstörung unserer zukünftigen, eigenen Wasserversorgung ansprechen.


Die BIZEK liest das Wassergutachten vom 25.04.2022, das der Windradbauer Uhl in Auftrag gegeben hat, völlig anders als unser Bürgermeister.

Dieses Wassergutachten wurde am 16.05.2022 auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht. Auf der Homepage der BIZEK kann man es hier lesen. Dort steht in der Anlage 7, dass ein Windrad im Einzugsgebiet unserer Trinkwasserquelle geplant ist. Damit ist erwiesen, dass bei einem möglichen Unfall Schmierstoffe, Isolieröle, Kühlflüssigkeiten usw. in unser Trinkwasser gelangen können. Wenn es z. B. bei einem Blitzschlag zum Brand kommt, ist ein Löschen in großen Höhen nicht möglich. Solche Ereignisse sind keineswegs selten. Giftige Brandrückstände, die z. B. beim Abbrennen der Kunststoffflügel entstehen, tropfen dann in unser Trinkwasser. Daher ist unser Wasser durch die Planung des Windparks vom 08. Juli 2021 im Kitschenrain bis heute, eineinhalb Jahre später, widerspruchsfrei gefährdet.

Am 16.05.2022 nahm Bürgermeister Hofmann zu dem Gutachten auf der Homepage der Gemeinde Stellung. Das Resümee des Bürgermeisters war: „Somit liegt kein offensichtlich erkennbarer Konflikt mit der Trinkwasserversorgung des Marktes Schnabelwaid vor.“

Wir sind der Ansicht: Dieses Windrad im Einzugsgebiet unserer Quelle muss weg!

Wir wollen das seit fast einem Jahr. Beschimpft wurden wir durch den Bürgermeister und den Gemeinderat von Schnabelwaid öffentlich als Lügner. Sollte ein neuer Plan kommen, hat auch unser Bürgermeister erkannt, dass es so nicht geht. Wir verlangen dann von ihm und dem Gemeinderat eine öffentliche Entschuldigung für ihre Beleidigung.


Aus dem veröffentlichten Wassergutachten vom 25.04.2022, das von der Firma Uhl in Auftrag gegeben worden ist, lassen sich auch unlösbare Probleme für unsere zukünftige Wasserversorgung herauslesen.

Vor ca. 20 Millionen Jahren war das Gebiet des Kitschenrain und seine Erdschichten waagerecht und eben. Durch Vulkanismus bildete sich der Egergraben. Bei dieser Verformung verschoben sich die ebenen Gesteinsschichten bis zu uns und es entstand der Kitschenrain als glatte Wölbung in der Landschaft. Die vormals ebenen Schichten stellten sich großflächig schräg und das Wasser konnte an den undurchlässigen Schichten abwärts laufen. Das ist offensichtlich nicht nur bei unserer Quelle in Schnabelwaid so, sondern auch an vielen anderen Stellen des Kitschenrain. Das Wasser, das hier am ganzen Kitschenrain entnommen werden kann, ist sauberes Oberflächenwasser. Auf dem Kitschenrain wurde nie moderne Landwirtschaft betrieben. Nitrate und Pestizide kommen hier nicht vor. Anders sieht es bei Tiefbohrungen aus. Hier hat man jetzt schon diese Verunreinigungen im geförderten Wasser. Man muss daher immer wieder tiefer bohren, um sauberes Wasser zu erhalten. Die Gifte sickern mit der Zeit immer weiter mit dem Wasser nach unten.

Die BIZEK nennt den Kitschenrain daher als Ganzes einen großen Trinkwasserschwamm, der auf lange Sicht die umliegenden Gemeinden mit sauberem Trinkwasser versorgen kann.  

Was für das oben erwähnte eine Windrad zutrifft, trifft auch für die restlichen neun Windräder zu. Im Wassergutachten der Firma Uhl steht:

… „Aufgrund der Lage der Quellen am Hang des Schnabelwaider Kütschenrains sind keine bzw. nur sehr geringmächtige Deckschichten vorhanden, sodass von einem sehr hohen Gefährdungspotenzial des Grundwassers bei Eingriffen in den Untergrund auszugehen ist.“ …

Wir sind der Ansicht: Alle zehn Windräder in den möglichen, zukünftigen Einzugsgebieten unserer Quellen müssen weg!

Bei steigendem Wasserbedarf von Schnabelwaid könnten benachbarte Quellen am Kitschenrain zur Versorgung mit herangezogen werden. Unser Anliegen kennt Bürgermeister Hofmann. Es wurde von ihm bei einer Gemeinderatssitzung mit der Begründung von Tisch gewischt: Diese Art der Wasserversorgung aus mehreren Quellen ist zu teuer. Vielleicht hat er Recht, dass diese Wassernutzung momentan noch nicht bezuschusst wird und deswegen heute noch zu teuer ist. Will man aber, dass diese Option der eigenen, ausreichenden Wasserversorgung durch Windräder unwiederbringlich und für immer zunichte gemacht wird?


Wir appellieren erneut an den Bürgermeister und den Gemeinderat von Schnabelwaid.

Müssen wir denn das Risiko eingehen, dass die zehn Windräder mit ihren massigen Fundamenten unser mögliches, zukünftiges Wasserreservoir zerstören. Müssen sie denn gerade an diesem Standort gebaut werden? Oberfranken wird im Sommer immer trockener. Jeder spricht von Dezentralisierung, auch bei der Wassergewinnung. Hier hätten wir die Möglichkeit, genügend eigenes, sauberes Wasser vor Ort auch in der Zukunft zu gewinnen.

Die Verantwortlichen in der Gemeinde dürfen dazu aber nicht nur kurzfristig denken. Auch die nächsten Generationen, unsere Kinder und Enkel, wollen sauberes Wasser trinken. Nicht nur globale, aktuelle Ereignisse sollten ihre Entscheidungen beeinflussen, sondern die zukünftigen Probleme hier in Schnabelwaid. Eigentlich sollte das doch selbstverständlich sein.

Wir fordern mit vielen guten Argumenten

Keine Windräder in den Wald des Kitschenrain.

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