Am 12. November 2023 hat die BIZEK wieder einmal versucht, bei der Regierung von Oberfranken bzw. beim Regionalen Planungsverband Oberfranken-Ost die Zerstörung von Teilen unseres Waldes und unserer Trinkwasserquelle im Kitschenrain zu thematisieren. Der Brief an die Behörden ist unten in hervorgehobenem Format abgedruckt.
Niemand soll sagen können, er habe von den Schäden nichts gewusst, die die momentane Politik verursacht. Es soll auch niemand sagen können, es hat damals keinen ernsthaften Widerstand gegeben, wenn in naher Zukunft wieder Vernunft einkehrt und man die Misshandlung von Wald und Trinkwasserquellen wieder anders sieht.
Aktuell soll mit der Hoffnung das Weltklima zu retten und der Absicht seinen eigenen Geldbeutel zu füllen unsere Umwelt vor Ort, sprich unser Wald und unsere Trinkwasserquelle, bedenkenlos mit Beton, breiten Schotterstraßen und lärmenden Industrietürmen belastet werden. Wir sind sicher, man wird die Fehler erkennen und unseren Wald und unser Wasser in naher Zukunft wieder offiziell als schützenswert einstufen. Jeder sollte es eigentlich wissen, dass ein gesunder Wald für das Weltklima, für unsere Umwelt und für die drohende finanzielle Belastung zukünftiger Generationen wichtig ist und nicht geschädigt werden darf. Es ist nicht das erste Mal, dass die Politik einen Irrweg beschreitet. Wenn das Pendel wieder zurückschwingt, wird man halt von offizieller Seite „Fehler eingestehen, die damals gemacht worden sind …“. Die Nachfolger an der Spitze werden mit knappen Worten zugeben, dass es falsch war, für Ideologie und schnelles Geld so verantwortungslos mit unserem Wald und unserem Trinkwasser umgegangen zu sein. Dann ist es aber zu spät. Wenn jetzt nicht gehandelt wird und die Windräder im Wald des Kitschenrain nicht verhindert werden, kommt es zu Schäden, die nicht mehr repariert werden können.
Dieser Brief der BIZEK an die Regierung von Oberfranken und den Planungsverband Oberfranken-Ost hatte folgenden Wortlaut:
Bürgerinitiative zum Erhalt des Kitschenrain Rosi Ballwieser (rosiball@yahoo.de) Tel: 09270 / 1877 Karin Bauer (k-b-bauer@web.de) Tel: 09270 / 5367 Bärbel Gröne (b.groene-trux@web.de) 09270 / 1611
Herren
Verbandsvorsitzenden Dr. Oliver Bär und Regierungsdirektor Martin Füßl
12.11.2023
Kitschenrain – Schnabelwaid
Sehr geehrter Herr Dr. Bär, sehr geehrter Herr Füßl,
am 25. Oktober 2023 erschien im Nordbayerischen Kurier ein Artikel (der im Anhang beigefügt ist) über den „Letzten Förster von Schnabelwaid“. Ein sehr interessanter Artikel, der uns zeigt, wie wichtig der Kitschenrain ohne die Windräder ist.
In dem Artikel wird darüber berichtet, dass der Kitschenrain „Ein sehr armer Standort mit trockenen Beständen“ sei. Was man auch immer unter „sehr armer Standort“ versteht, aber die trockenen Bestände werden nicht besser, wenn Windräder in den Wald gebaut werden und mit den großen versiegelten Flächen den Kitschenrain noch trockener machen. Hier wird der Wald von innen nach außen ausgetrocknet.
Wir fragen uns aber, warum der Ktischenrain ein trockener Standort sein soll, da dort doch die Quelle für unsere Trinkwasserversorgung entspringt. So trocken kann es dann doch nicht sein, oder? Offensichtlich speichert er sein Wasser über ein empfindliches Kluftsystem und gibt es am Fuße wieder ab.
Weiterhin wird davon gesprochen, dass der „letzte Förster“, Herr Michael Berngruber, einen großen Verdienst mit einer neuen Baumgeneration und eine große Artenvielfalt geschaffen hat. Durch den Bau von Windrädern im Kitschenrain würden diese jahrzehntelangen Bemühungen wieder zunichte gemacht.
Jahrzehntelang wird der Kitschenrain zum Mischwald umgebaut (erklärtes Ziel – der Waldumbau gegen den Klimawandel!!!). Durch den Bau von Windrädern im Wald werden genau diese Bäume gerodet bzw. vernichtet um dann wieder aufgeforstet zu werden. Welch eine Farce!
Was soll man als Steuerzahler und normal denkender Mensch davon halten? Wir würden das als Verschwendung von Steuergeldern und als unverantwortliches Handeln bezeichnen.
Der neue Förster, Herr Erwin Wenzel, spricht von einem sehr gepflegten Revier und als Ziel, neue, alternative Baumarten für den Klimawandel zu etablieren. Außerdem gibt es „auch Weiherflächen, die zusammen sehr spannende Lebensräume sind“. Auch deren Zukunft ist durch den Bau von Windrädern ungewiss.
Immer wieder wir beteuert, dass erst noch geprüft werden muss, ob denn tatsächlich Windräder in den Kitschenrain gebaut werden können. Aus dem Artikel geht hervor, dass wohl schon alles beschlossen ist. Denn laut Frau Ruth Dirsch, stellvertretende Leiterin des Forstbetriebs Pegnitz, werden „wir die Umsetzung der Anlagen sorgfältig begleiten und dafür sorgen, dass der Wald geschont wird…“. Wie „schonend“ kann man Windräder in den Wald bauen, die 250 Meter hoch sind?
Bei der Verbandsversammlung am 10.10.2023 in Thurnau wurde „Der Weg zum Windrad im Bayerischen Staatswald“ aufgezeigt. Die Wertung der Angebote erfolgt nach einem Punktesystem:
Das Wichtigste für den Bayerischen Staatsforst scheint wohl die Pacht zu sein. Für die zu erwartende Pacht werden 36 Punkte vergeben!!! Kein anderer Wert liegt höher! Mit dem ganzen Aufwand, der für Windräder im Wald betrieben wird, ist die ach so wichtige Stromerzeugung mit gerade einmal 7 von 100 Punkten bewertet. Das scheint ja nicht so wichtig zu sein. Das ist Spott und Hohn zugleich! Hier geht es einzig und alleine ums Geld!
Der Wald wird auf dem Altar der Windradindustrie geopfert!
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Wir waren sehr erfreut, als Herr Vetter von den Bayerischen Staatsforsten am 10.10. bei der Sitzung des Planungsverbandes Oberfranken-Ost von einer Ausschreibung der Flächen für Windräder in den Bayerischen Staatsforsten gesprochen hat. Dabei soll, nach seinen Worten, eine Bürgerbeteiligung an der Betreibergesellschaft und an einer Bürgerenergiegesellschaft erreicht werden. Wenn man dieses Vorhaben publiziert und trotzdem ein paar Wochen vorher der Firma Uhl einen konkurrenzlosen Standortsicherungsvertrag ohne diese Auflagen gewährt, werden bei uns wieder Erinnerungen an die jahrzehntelange innige Zusammenarbeit zwischen Gemeinde Schnabelwaid und Windkraftprojektierer Uhl wach.
„Die bestmögliche Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger für ein mögliches Windprojekt ist uns ein wichtiges Anliegen. Die BaySF stimmen hierzu mit der Standortgemeinde maximal Bürger- und kommunalfreundliche Lösungen ab.“ – Hier werden die Bürger gekauft! Und nur wer das nötige „Kleingeld“ hat, kann sich auch beteiligen. Der „kleine Mann“ zahlt hier die Rechnung… Besonders bürgerfreundlich ist das nicht! Von den Schnabelwaider-Bürgern sind nur 50 % für Windräder im Kitschenrain – 50 % sind immer noch dagegen.
Wie wir bei der letzten Gemeinderatssitzung (09.11.2023) nebenbei erfahren haben, werden jetzt nicht, wie vor dem Bürgerentscheid vom Bürgermeister und von der Firma Uhl öffentlich versprochen, neun sondern elf Windräder in den Wald gebaut. Die Bürger haben unter anderen Voraussetzungen abgestimmt. Die Schnabelwaider werden wieder einmal hintergangen. Der Gemeinderat gibt ohne Diskussion und Abstimmung dazu stillschweigend seine Zustimmung. Auch die Aussage „Es gibt keine Konflikte, wodurch wir die Planungen nicht fortsetzten könnten“ widersprechen dem Zeitungsartikel „der neuen Baumgeneration, der Artenvielfalt und spannender Lebensräume“!!!
In eben dieser Gemeinderatssitzung wurde vom Bürgermeister mit wenigen Worten meine Bitte abgelehnt, einen Antrag bei der Regierung von Oberfranken zu stellen, den Kitschenrain als Vorranggebiet zur Trinkwassergewinnung auszuweisen. Im allgemeinen Gemurmel bei der Eröffnung der Sitzung war das für mich als Zuhörerin kaum wahrzunehmen.
Und das alles zum Wohle unserer Bürger!!! Es hat wohl wenig Sinn, seine Stimme zu erheben – es scheint alles schon beschlossen zu sein! Dabei beruhigt es nicht, wenn überörtliche Behörden sich nach außen sehr bemühen, alle Formalien einzuhalten. Diese Formalien stammen offensichtlich aus einer Zeit, als man gutgläubig vorausgesetzt hat, dass unsere Bürgervertreter sich anständig für ihre Bürger einsetzen.
Unser Wald wird zerstört, damit sich viele den Geldbeutel füllen können!
Mit freundlichen Grüßen
Karin Bauer i.A. der BIZEK
PS: …und wieder gibt es ein neues Gesetz (10.11.2023) zum Naturschutz und zur Aufforstung von Wäldern – und wieder scheint es niemanden zu interessieren! Wir roden Wälder im Namen des Klimawandels!

Wir fordern mit vielen guten Argumenten auch in Zukunft
Keine Windräder in den Wald des Kitschenrain!
Formaler Zusatz:
Manche Windradbefürworter sind in der Auswahl ihrer Mittel nicht wählerisch, die sie gegen die BIZEK einsetzen. Wir stellen daher vorsorglich fest:
Der oben selbst erstellte Frankenrechen beschreibt keinerlei politische Einstellung. Die BIZEK tritt für den Schutz des Waldes des Kitschenrain in Schnabelwaid und den Schutz der eigenen Trinkwasserversorgung aus dem Wald des Kitschenrain ein. Damit ergibt sich natürlich, dass wir uns auch für den Erhalt aller übrigen Wälder bemühen. In der BIZEK sind bis auf extreme Orientierungen alle politischen Meinungen willkommen.